Die ersten 25 Jahre der SGBR

Innerhalb 25 Jahren einige Klippen umschifft

***** Text aus der Festzeitschrift zum 25 Jährigem bestehen der SGBR *****

SGBR im Jubeljahr mit vollen Segeln voraus! 

Die Vorgeschichte

Die Idee zur Bildung einer Seglergemeinschaft entstand während eines Lehrganges zum Sportsee-5chifferzeugnis, nachdem fünf der insgesamt 15 Kurstellnehmer unter der Schiffsführung des Kursleiters Albert Hünting von einem See-Törn Warns-Esbjerg-Warns nachhaltig beeindruckt, aber wohlbehalten zurückgekehrt waren.

Durch die Anfangseuphorie war ausreichend Schaffenspotential für die umfangreichen Vorarbeiten zur Gründung einer neuen Seglergemeinschaft vorhanden: Albert Hünting entwickelte eine Anzahl von Entwürfen zum Logo, Karl Rademacher übernahm die erforderlichen Verhandlungen mit dem Deutschen Segler-Verband (DSV) in Hamburg bis hin zur offiziellen Anmeldung der SPORTHOCHSEE-SEGLERGEMEINSCHAFT-BOCHOLT-RHEDE (SGBR). Auf diese Namensgebung hatten sich die Initiatoren unter Einschluss des Lehrgangszieles und der Rheder Kursteilnehmer geeinigt. Zum Gründungsvorsitzenden wurde Karl Rademacher gewählt. Die Karenzzeit bis zur endgültigen Genehmigung der Aufnahme geschäftlicher Tätigkeit beträgt ein Jahr. 1973 wurde unsere Gemeinschaft als neues Verbandsmitglied In den Organen des DSV veröffentlicht und konnte somit die notwendige Eintragung in das Vereinsregister der Stadt Bocholt veranlassen. 

Abgekühlte Anfangseuphorie

Allerdings hatte sich die Anfangseuphorie zwischenzeitlich merklich abgekühlt, so dass aus den Reihen der „Männer der ersten Stunde“ die zu einer Vereinsgründung erforderlichen sieben Personen nicht mehr vorhanden waren. In Gesprächen mit dem verbliebenen „harten Kern“ wurden zusätzlich segelsportinteressierte Freunde eingeladen, die schließlich ihre Bereitschaft zur Mitarbeit in einem siebenköpfigen Vorstand erklärten.

Die Gründungsmitglieder

Als Gründungsvorstand wurden dem Vereinsregister folgende Mitglieder gemeldet: Karl Rademacher (Vorsitzender), Albert Hünting, Herbert Wissing, Hans Eimers, Werner Henrichs, Werner Hitpass, Hermann Rademacher. Eine geordnete Geschäftsaufnahme mit zielgerichtetem Vereinsaufbau gestaltete sich jedoch äußerst schleppend, so dass der damalige Vorsitzende Karl Rademacher innerhalb einer Dringlichkeitssitzung mit noch verbliebenen Vorstandsmitgliedern die Existenzfrage stellte. Karl Rademacher, Herbert Wissing und Werner Henrichs entschieden sich für eine Vorwärtsstrategie, eröffneten die Vereinskasse durch eine Einlage von 200 Mark pro Person und traten mit der Einladung zu einer Informationsveranstaltung über Segelführerscheine des DSV In der Gaststätte Deitmer in Rhede an die Öffentlichkeit. Am 18. November 1974 trugen sich nicht nur 34 Interessenten in die Ausbildungsliste ein, sondern wurden während des durch Herbert Wissing geleiteten Lehrganges auch zu ordentlichen Mitgliedern der SGBR. Damit war endgültig eine Grundvoraussetzung zur einer ordnungsgemäßen Vereinsarbeit geschaffen, das „Haus Deitmer” in Rhede wurde zum Vereinslokal erkoren und alle folgenden Aktivitäten von hieraus gesteuert.

Geburtswehen beseitigt

Durch Beendigung der Geburtswehen und erster finanzieller Erfolge durch die Lehrgangstätigkeit kann am 16. April 1975 das Kielboot „Vagabund” angeschafft und am 3. Februar 1976 eine Flotte von drei Vauren Jollen nebst Slipwagen zu Ausbildungszwecken in Dienst gestellt werden. Segelrevier wird die Bijland in Holland. Während der ersten Jahreshauptversammlung (JHV) am 14. April 1976 Im Vereinslokal Deitmer wird Herbert Wissing zum Vorsitzenden gewählt. Sein Antrag auf Namensänderung In Seglergemeinschaft Bocholt-Rhede wird mehrheitlich abgelehnt. Infolge einer ernsthaften Erkrankung des Vorsitzenden Herbert Wissing übernimmt der zweite Vorsitzende Gunther Köhler am 29. Juli 1975 die Vereinsleitung und führt erste Gespräche mit der Stadt Bocholt über den in Planung befindlichen Aasee. Am 26. März 1977 wird Gunther Köhler durch die JHV offiziell zum Vorsitzenden der SGBR gewählt. Die Versammlung beschließt mit Einwilligung der Rheder Mitglieder die Verlegung des Vereinslokales nach Bocholt in den „Erzengel”.

Erste gemeinsame Regatta am Aasee

 In der hier am 21. Januar 1979 stattfindenden JHV wird Karl Rademacher erneut zum Vorsitzenden gewählt. In seiner Amtsperiode erfolgt ein weiterer Wechsel des Vereinslokals am 1. Februar 1979 in die „Neue Wache”. Des Weiteren gibt es erste Gespräche mit den Nachbarvereinen aber eine gerechte Verteilung von 30 Boxen der neuen Steganlage am Aasee, die zum Zeitpunkt der ersten gemeinsamen Regatta am 1. April 1979 fertiggestellt sein soll. Der Bootspark wird um eine 420iger Jolle mit Bezuschussung durch Landessportbund und Stadt Bocholt erweitert, Lehrgänge Segeln-A werden in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule organisiert. Am 8. Februar 1980 wechselt die SGBR noch einmal das Vereinslokal; diesmal ist es die Gaststätte „Wolberg“.

Christof Rogowski Im Rampenlicht

Mit einem zweiten Platz von Christof Rogowskiund Wolfgang Löchte auf einer 420iger bei der Pröbsting-Regatta am 14. April 1980 kommt der Name Rogowskiins Rampenlicht, der in den Jahren 1985 bis 1987 ununterbrochen die Stadtmeisterschaft im Segeln mit seiner Vorschoterin Uschi Fehr für die SGBR einfahren wird. Außerdem nimmt eine SGBR-Crew erstmalig an den Deutschen Jugendmeisterschaften auf dem Starnberger See teil (4. August 1980).

Beiträge seit 18 Jahren stabil

Die Jahreshauptversammlung am 15. Januar 1981 bestimmt Andreas Tenbensel zum Vorsitzenden. Die beschlossenen Mitgliedsbeiträge – 150 DM Einzel-, 180 DM Familien- und 50 DM Jugendbeitrag – haben noch heute, nach 18 Jahren, unverändert Gültigkeit, eine stolze Leistung, meint der Chronist!

Am 6. Juli 1981 richtet Regattaleiter Ludwig Löchte erstmalig eine SGBR-Regatta unter dem Namen „Klumpen-Regatta“ aus. Hermann Pottgießer stiftet dazu den Klumpenpokal. Rogowski/Löchte segeln weiter auf Erfolgskurs und siegen am 10. November 1981 bei der Martinsregatta auf dem Pröbsting-See in Borken-Hoxfeld. Hans Hermann übernimmt am 3. März 1983 den Vorsitz der SGBR.

Das zehnjährige Vereinsjubiläum feiern die Mitglieder am 30. April 1983 im Vereinslokal Wolberg, Es wird eine rauschende Ballnacht!

Am 17. Januar 1985 ist Karl Rademacher als Vorsitzender wieder an der Reihe. Es beginnt die Zeit der Bauarbeiten am Seglerheim am Aasee. Die geldliche Eigenleistung jedes der drei beteiligten Klubs – Yachtclub, BWV und SBR – beträgt ca. 30.000 DM. Das bedeutet für die kleine SGBR eine Mördersumme, die ohne Umlage und Beitragserhöhung realisiert werden soll. Eine zugeschaltete Baustein und Spendenaktion soll dieses Vorhaben unterstützen, und irgendwie gelingt das schier Unmögliche, obschon erhebliche Aufgeregtheiten im eigenen Lager ausgeräumt werden müssen, als nach Bauabrechnung und Bauverteuerung die SGBR einen Nachschlag von etwa 13.000 DM zu leisten hat – auch nach Zahlung dieses Betrages schreibt der Kassenwart keine roten Zahlen.

Hoher Preis für Seglerheim

Karl Rademacher hatte der Mitgliederversammlung zugesagt, bis zur Fertigstellung des Seglerheimes den Vorsitz auszuüben, und somit übernimmt Heinrich Lücking am 17. Februar 1989 die Amtsgeschäfte. Der Preis, den die SGBR für den Heimbau zu zahlen hat, ist allerdings nicht nur monetär, sondern wesentlich schmerzlicher in einem schleichenden Niedergang der Aktivitäten angesiedelt. Diesen zu stoppen, gelingt Heinrich Lücking nicht, so dass er nach nur einem Jahr der Vorstandschaft sein Amt resigniert zur Verfügung stellt. Die SGBR steht am Scheideweg. In einem Gespräch zwischen George Coyle und Karl Rademacher wird wiederum die Existenzfrage gestellt und erneut entschieden weiterzumachen – weder zu fusionieren (Angebote lagen auf dem Tisch) noch die SGBR aufzugeben.

Die Jahreshauptversammlung am 28. August 1990 – die Anwesenheitsliste weist acht(!) Teilnehmer aus – wählt George Coyle zum Vorsitzenden.

Stetes Aufwärts

Unter seiner Regentschaft beginnt eine stete Aufwärtsentwicklung. Er delegiert die richtigen Leute an den richtigen Platz: Sohn George und Sven Fabian bewirken einen wahren Boom in der Jüngsten- und Jugendabteilung. Hermann Rademacher vermittelt wieder Solidität in der BR- und Amtlichen-Sportboot-Ausbildung, die später von Engelbert Flaswinkel, Rolf und Willi Albers in gleichem Sinne weitergeführt werden. Aus den gut frequentierten Lehrgängen stoßen neue Mitglieder zur SGBR, wie auch aus den Jüngstenlehrgängen von Sven Fabian und George Coyle Junior.

1992 „Port of Spain“ gekauft

Die Jahreshauptversammlung vom 24. Januar 1992 – übrigens seit 1991 immer mit Getränken, warmem und kaltem Büffet kostenlos – entscheidet sich für den Kauf der Stahlsegelyacht „Port of Spain“ und erweitert mit diesem Angebot die Interessenslage der SGBR-Mitglieder erheblich. Positiv zu vermerken ist hierzu die sofortige Bereitschaft einer Arbeitsgruppe, die sich der notwendigen Renovierung arbeiten annimmt, ebenso positiv ist die Bereitschaft der Mitglieder zu bewerten, namhafte Beträge in die Verbesserung der Segelyacht zu investieren. Als Folge daraus meldet K.P. Löser für 1996 ein Rekordergebnis im Charterbereich (87 Tage).

Gastgeschenke zum Zwanzigjährigen Das 20jährlge Bestehen der SGBR begehen de Mitglieder innerhalb der Jahreshauptversammlung am 16. Januar 1993. Abgeordnete des Bocholter Wassersportvereins (BWV) überbringen ein Gastgeschenk. Karl Rademacher verliest eine Chronik über 20 Jahre SGBR und erhält durch den Vorsitzen  den George Coyle die erste Vereinsnadel überreicht. Am 6. Januar 1994 lädt die Stadt Bocholt – Presse- und Werbearmt – alle am Bocholter Aasee angesiedelten Vereine zu einer Besprechung über ein neues Projekt „Musik und Sport am Aasee” ein. Karl Rademacher bietet an, die vereinseigene Klumpen-Regatta auf den Termin 10. und 11.  September 1994 zu verlegen und damit die seitens der Stadtverwaltung erwarteten Initiativen der Vereine zu dokumentieren. Für besondere Verdienste um die Ausbildung Im Führerscheinwesen überreicht Vorsitzender George Coyle im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 28. Januar1994 die Vereinsehrennadel an Hermann Rademacher. Karl Rademacher wird am 24. Januar 1997 aufgrund besonderer Verdienste um die SGBR durch den Vorsitzenden George Coyle mit dem Ehrentitel „Commodore der SBRG” ausgezeichnet.